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Das KZ Auschwitz 1942-1945 und die Zeit der Todesmärsche 1944/45

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Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Die Überlieferung der Geschichte von Auschwitz-Birkenau aus der Perspektive der jüdischen Deportierten ist von einer großen Leerstelle gekennzeichnet: Die Opfer des Gasmordes konnten kein Zeugnis ablegen. Die Mitglieder der Sonderkommandos, die den Menschen kurz vor ihrem Tod am nächsten waren, spürten daher eine große Verantwortung, der Welt von den Verbrechen und den letzten Momenten der Ermordeten zu berichten, sowie ihre eigenen Emotionen zu reflektieren. Unter schwierigsten Umständen gelang es ihnen außerdem, die Leichenverbrennung zu fotografieren und die Fotos aus dem Lager zu schmuggeln. // Mit Wiebke Puls, Michael Rotschopf, Felix Wolgelernter, Paul Erdös / Skript Höredition: Michael Farin / Regie: Ulrich Lampen / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte 2023

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gehört zu den Zentren des nationalsozialistischen Judenmords und steht heute als Metapher für das Menschheitsverbrechen, obwohl Juden auch an anderen Orten systematisch und in großer Zahl getötet wurden. Das hat vielfältige Gründe: Dieser riesige Lagerkomplex diente nicht - wie etwa die Vernichtungslager in Kulmhof, Treblinka, Belzec und Sobibór - ausschließlich dem Massenmord, sondern hatte im Laufe seiner Existenz verschiedene Funktionen. Die Zahl der Menschen, die als Häftlinge, aber auch als Angehörige der SS-Lagerverwaltung, als Wachen und Angestellte, als Unternehmensangehörige, Zivilarbeiter oder Anwohner mit dem Mordgeschehen in Berührung kamen und die Verbrechen zum Teil schon während des Kriegs, erst recht jedoch in zahllosen Nachkriegsberichten bezeugten, ist so groß wie bei keiner anderen Mordstätte des Holocausts. Von April 1942 an musste ein aus jüdischen Häftlingen zusammengesetztes Sonderkommando der SS beim Morden assistieren. Die Überlieferung der Geschichte von Auschwitz-Birkenau aus der Perspektive der jüdischen Deportierten ist von einer großen Leerstelle gekennzeichnet: Die Opfer des Gasmordes konnten kein Zeugnis ablegen. Die Mitglieder der Sonderkommandos, die den Menschen kurz vor ihrem Tod am nächsten waren, spürten daher eine große Verantwortung, der Welt von den Verbrechen und den letzten Momenten der Ermordeten zu berichten sowie ihre eigenen Emotionen zu reflektieren. Unter schwierigsten Umständen gelang es ihnen außerdem, die Leichenverbrennung zu fotografieren und die Fotos aus dem Lager zu schmuggeln. Anfang November 1944 ließ SS-Chef Heinrich Himmler die Gaskammermorde in Auschwitz einstellen. Die Juden, die in wenigen Transporten zu diesem Zeitpunkt noch eintrafen, wurden vollständig registriert und ins Lager überstellt. Erst nach der Januaroffensive der Roten Armee beschloss die SS, das Lager zu räumen. Zwischen dem 17. und 19. Januar 1945 trieb sie etwa 58.000 Gefangene aus den Haupt- und Außenlagern auf Todesmärsche. Nur 40.000 von ihnen erreichten die Lager Groß-Rosen, Buchenwald, Mittelbau-Dora, Mauthausen, Ravensbrück, Sachsenhausen, Dachau, Flossenbürg, Neuengamme, Bergen-Belsen und Theresienstadt. Viele starben unterwegs oder nach ihrer Ankunft in den völlig überfüllten Lagern; andere mussten weitere Monate bis zu ihrer Befreiung ausharren.

Ein einführendes Gespräch mit der Historikerin Andrea Rudorff hören Sie hier.

Ergänzend zum Podcast, findet sich unter www.die-quellen-sprechen.de ein Archiv für die Dokumente, Zeitzeugengespräche und Hintergrundinformationen. Zusatzinformationen, wie Landkarten, Zeitstrahl oder Personenangaben helfen, das Gehörte oder Gelesene in einen Kontext einzuordnen und die vielfachen Perspektivwechsel zu rezipieren.


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Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gehört zu den Zentren des nationalsozialistischen Judenmords und steht heute als Metapher für das Menschheitsverbrechen, obwohl Juden auch an anderen Orten systematisch und in großer Zahl getötet wurden. Das hat vielfältige Gründe: Dieser riesige Lagerkomplex diente nicht - wie etwa die Vernichtungslager in Kulmhof, Treblinka, Belzec und Sobibór - ausschließlich dem Massenmord, sondern hatte im Laufe seiner Existenz verschiedene Funktionen. Die Zahl der Menschen, die als Häftlinge, aber auch als Angehörige der SS-Lagerverwaltung, als Wachen und Angestellte, als Unternehmensangehörige, Zivilarbeiter oder Anwohner mit dem Mordgeschehen in Berührung kamen und die Verbrechen zum Teil schon während des Kriegs, erst recht jedoch in zahllosen Nachkriegsberichten bezeugten, ist so groß wie bei keiner anderen Mordstätte des Holocausts. Von April 1942 an musste ein aus jüdischen Häftlingen zusammengesetztes Sonderkommando der SS beim Morden assistieren. Die Überlieferung der Geschichte von Auschwitz-Birkenau aus der Perspektive der jüdischen Deportierten ist von einer großen Leerstelle gekennzeichnet: Die Opfer des Gasmordes konnten kein Zeugnis ablegen. Die Mitglieder der Sonderkommandos, die den Menschen kurz vor ihrem Tod am nächsten waren, spürten daher eine große Verantwortung, der Welt von den Verbrechen und den letzten Momenten der Ermordeten zu berichten sowie ihre eigenen Emotionen zu reflektieren. Unter schwierigsten Umständen gelang es ihnen außerdem, die Leichenverbrennung zu fotografieren und die Fotos aus dem Lager zu schmuggeln. Anfang November 1944 ließ SS-Chef Heinrich Himmler die Gaskammermorde in Auschwitz einstellen. Die Juden, die in wenigen Transporten zu diesem Zeitpunkt noch eintrafen, wurden vollständig registriert und ins Lager überstellt. Erst nach der Januaroffensive der Roten Armee beschloss die SS, das Lager zu räumen. Zwischen dem 17. und 19. Januar 1945 trieb sie etwa 58.000 Gefangene aus den Haupt- und Außenlagern auf Todesmärsche. Nur 40.000 von ihnen erreichten die Lager Groß-Rosen, Buchenwald, Mittelbau-Dora, Mauthausen, Ravensbrück, Sachsenhausen, Dachau, Flossenbürg, Neuengamme, Bergen-Belsen und Theresienstadt. Viele starben unterwegs oder nach ihrer Ankunft in den völlig überfüllten Lagern; andere mussten weitere Monate bis zu ihrer Befreiung ausharren.

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