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Sender- & Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen - Rainer Suckow
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In der Rundfunkstadt Königs Wusterhausen steht die Wiege des deutschen Rundfunks. Ein Ensemble aus Sendehaus 1 und der ehemaligen Funkerkaserne erwartet den Besucher nach einem 65 Meter-„Aufstieg“ auf den Funkerberg. Der Mast 17 ist mit seinen 210 Metern schon von weithin sichtbar und außerdem das älteste Relikt deutscher Rundfunkgeschichte.
Nach ersten Versuchen um 1910/11 und anschließender militärischer Nutzung wurde das Gelände entmilitarisiert und der deutschen Reichspost zugeschlagen. Staatssekretär Hans Bredow hatte die Aufgabe, mit dem Funk etwas anzufangen. Man begann mit Telegrammen etc. per Funk und entwickelte die Technik immer weiter.
Das Museum auf dem Funkerberg erzählt nicht nur die Geschichte des deutschen Rundfunks, sondern auch die Geschichten drum herum. Das macht es nicht nur für den Technikbegeisterten interessant, sondern vor allem auch für Familien mit Kindern.
Wieso funkt es eigentlich beim Rundfunk? Wie sah das Studio aus, von dem aus am 22. Dezember 1920 das erste Mal Radio, wie wir es heute kennen, gesendet wurde? Wie kam es eigentlich zum Senderstandort Königs Wusterhausen und wer hatte überhaupt ein Radio um die Sendungen zu hören?
Alles, was zum Senden dazugehört kann hier erlebt werden, vom Kleinstsender bis zur großen Sendeanlage wie z.B. ein 250.000 Watt Mittelwellensender, den letzten analogen Fernsehsender vom Berliner Fernsehturm oder auch moderne digitale Sender.
Hinter der ersten Radiosendung mit Musik, Nachrichten und Moderation steckten übrigens begeisterte Reichspostbeamte, die in ihrer Freizeit mit Genehmigung des Dienstherrn an dienstlichen Anlagen herumgeschraubt haben. Nach dem erfolgreichen Start im Dezember 1920 folgte schon im März 1921 die Übertragung einer Oper aus Berlin. Am 29.10.1923 wurde dann in Berlin der Rundfunk offiziell eröffnet. Der öffentliche Druck war recht groß, obwohl es bis dahin nicht einmal einen offiziellen Empfangsapparat für Privatpersonen gab.
Bis 1926 gab es noch eigene Sendungen aus Königs Wusterhausen und bis heute wird – in unterschiedlicher Intensität – weitergesendet.
Kurz nach der Vereinigung gab es Befürchtungen, dass der Sendebetrieb „ausläuft“, aber mit dem Hitradio SKW kam ein privater regionaler UKW-Sender auf den Funkerberg und der Verein hinter dem Funkerbergmuseum betreibt den Museumskanal Welle 370 auf Mittelwelle. Hier wird immer am 3. Sonntag im Monat live Radio vor den Besuchern gesendet. Der Funkerberg mit seiner Radiogeschichte lebt also Dank der engagierten Vereinsmitglieder weiter!
An einem großen Modell wird der Funkerberg dargestellt, wie er mal mit seinem Antennenwald aus 21 Masten und Türmen aussah. Und die blaue Mauritius der Motorenwelt ist hier auch zu besichtigen: der weltweit einzige erhaltene und funktionierende 1.000 PS-Deutz-Dieselmotor dieser Bauart. Er wird immer am letzten Sonntag des Monats vorgeführt und hat eine ganz besondere Wirkung auf die Menschen. Wenn er angeschmissen wird, passiert in fast jedem etwas, der das erlebt.
Übrigens kann man Kindern hier auch noch ein Wählscheiben-Telefon an der alten Telefonanlage des ehemanligen Funkamtes vorführen. Viele Kinder wissen damit nichts mehr anzufangen und fragen sich erst einmal, wie das wohl funktioniert.
In der Jugendwerkstatt Elektronik sorgen engagierte Vereinsmitglieder um Jürgen Förster dafür, dass es auch begeisterten Nachwuchs gibt. Highlight ist jährlich das sogenannte Weihnachtslöten. Von den gut 80 Vereinsmitgliedern sind übrigens rund 40 auch aktiv dabei und bringen sich in die Museumsarbeit ein. Zurzeit arbeitet man an der Präsentation eines besonderen Geschenks des rbb: ein riesiger Stereo-Übertragungswagen-2 mit Tonstudio und 40-kanaligen Neumann-Mischpult. Es war der letzte analoge Übertragungswagen des rbb, der dem Verein geschenkt wurde um ihn für Interessierte zu erhalten und zu zeigen.
Und wer weiß: vielleicht wird damit ja auch mal das Bergfunkfestival live auf Sendung gehen. Vor zehn Jahren starteten ein paar junge KWer das Projekt in einer Kneipe am Fuße des Funkerbergs. Inzwischen wurde daraus ein größeres Openair-Festival, bei dem neben Newcomern auch Größen der Szene auf der Bühne stehen. Alles lief bisher immer sehr friedlich und harmonisch ab und ist eine wahre Kulturbereicherung nicht nur für Königs Wusterhausen selbst!
Alles in allem ist der Besuch des Sendermuseums allen zu empfehlen, die sich für (Rund-)funk, Geschichte & Geschichten sowie Technik interessieren. Rainer Suckow empfiehlt vor allem beim ersten Besuch, dies mit Führung zu organisieren. Ein Anruf genügt und der Verein wird sich bemühen, dass auf kleine und große Besucher der Funke überspringt!
69 episoade
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In der Rundfunkstadt Königs Wusterhausen steht die Wiege des deutschen Rundfunks. Ein Ensemble aus Sendehaus 1 und der ehemaligen Funkerkaserne erwartet den Besucher nach einem 65 Meter-„Aufstieg“ auf den Funkerberg. Der Mast 17 ist mit seinen 210 Metern schon von weithin sichtbar und außerdem das älteste Relikt deutscher Rundfunkgeschichte.
Nach ersten Versuchen um 1910/11 und anschließender militärischer Nutzung wurde das Gelände entmilitarisiert und der deutschen Reichspost zugeschlagen. Staatssekretär Hans Bredow hatte die Aufgabe, mit dem Funk etwas anzufangen. Man begann mit Telegrammen etc. per Funk und entwickelte die Technik immer weiter.
Das Museum auf dem Funkerberg erzählt nicht nur die Geschichte des deutschen Rundfunks, sondern auch die Geschichten drum herum. Das macht es nicht nur für den Technikbegeisterten interessant, sondern vor allem auch für Familien mit Kindern.
Wieso funkt es eigentlich beim Rundfunk? Wie sah das Studio aus, von dem aus am 22. Dezember 1920 das erste Mal Radio, wie wir es heute kennen, gesendet wurde? Wie kam es eigentlich zum Senderstandort Königs Wusterhausen und wer hatte überhaupt ein Radio um die Sendungen zu hören?
Alles, was zum Senden dazugehört kann hier erlebt werden, vom Kleinstsender bis zur großen Sendeanlage wie z.B. ein 250.000 Watt Mittelwellensender, den letzten analogen Fernsehsender vom Berliner Fernsehturm oder auch moderne digitale Sender.
Hinter der ersten Radiosendung mit Musik, Nachrichten und Moderation steckten übrigens begeisterte Reichspostbeamte, die in ihrer Freizeit mit Genehmigung des Dienstherrn an dienstlichen Anlagen herumgeschraubt haben. Nach dem erfolgreichen Start im Dezember 1920 folgte schon im März 1921 die Übertragung einer Oper aus Berlin. Am 29.10.1923 wurde dann in Berlin der Rundfunk offiziell eröffnet. Der öffentliche Druck war recht groß, obwohl es bis dahin nicht einmal einen offiziellen Empfangsapparat für Privatpersonen gab.
Bis 1926 gab es noch eigene Sendungen aus Königs Wusterhausen und bis heute wird – in unterschiedlicher Intensität – weitergesendet.
Kurz nach der Vereinigung gab es Befürchtungen, dass der Sendebetrieb „ausläuft“, aber mit dem Hitradio SKW kam ein privater regionaler UKW-Sender auf den Funkerberg und der Verein hinter dem Funkerbergmuseum betreibt den Museumskanal Welle 370 auf Mittelwelle. Hier wird immer am 3. Sonntag im Monat live Radio vor den Besuchern gesendet. Der Funkerberg mit seiner Radiogeschichte lebt also Dank der engagierten Vereinsmitglieder weiter!
An einem großen Modell wird der Funkerberg dargestellt, wie er mal mit seinem Antennenwald aus 21 Masten und Türmen aussah. Und die blaue Mauritius der Motorenwelt ist hier auch zu besichtigen: der weltweit einzige erhaltene und funktionierende 1.000 PS-Deutz-Dieselmotor dieser Bauart. Er wird immer am letzten Sonntag des Monats vorgeführt und hat eine ganz besondere Wirkung auf die Menschen. Wenn er angeschmissen wird, passiert in fast jedem etwas, der das erlebt.
Übrigens kann man Kindern hier auch noch ein Wählscheiben-Telefon an der alten Telefonanlage des ehemanligen Funkamtes vorführen. Viele Kinder wissen damit nichts mehr anzufangen und fragen sich erst einmal, wie das wohl funktioniert.
In der Jugendwerkstatt Elektronik sorgen engagierte Vereinsmitglieder um Jürgen Förster dafür, dass es auch begeisterten Nachwuchs gibt. Highlight ist jährlich das sogenannte Weihnachtslöten. Von den gut 80 Vereinsmitgliedern sind übrigens rund 40 auch aktiv dabei und bringen sich in die Museumsarbeit ein. Zurzeit arbeitet man an der Präsentation eines besonderen Geschenks des rbb: ein riesiger Stereo-Übertragungswagen-2 mit Tonstudio und 40-kanaligen Neumann-Mischpult. Es war der letzte analoge Übertragungswagen des rbb, der dem Verein geschenkt wurde um ihn für Interessierte zu erhalten und zu zeigen.
Und wer weiß: vielleicht wird damit ja auch mal das Bergfunkfestival live auf Sendung gehen. Vor zehn Jahren starteten ein paar junge KWer das Projekt in einer Kneipe am Fuße des Funkerbergs. Inzwischen wurde daraus ein größeres Openair-Festival, bei dem neben Newcomern auch Größen der Szene auf der Bühne stehen. Alles lief bisher immer sehr friedlich und harmonisch ab und ist eine wahre Kulturbereicherung nicht nur für Königs Wusterhausen selbst!
Alles in allem ist der Besuch des Sendermuseums allen zu empfehlen, die sich für (Rund-)funk, Geschichte & Geschichten sowie Technik interessieren. Rainer Suckow empfiehlt vor allem beim ersten Besuch, dies mit Führung zu organisieren. Ein Anruf genügt und der Verein wird sich bemühen, dass auf kleine und große Besucher der Funke überspringt!
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