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Caorle
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Der Ort: Die Stadt Caorle ist einer wichtigsten Tourismuszentren der nördlichen Adria und weist eine über 2000 Jahre alte Geschichte auf. Die Siedlung geht bis auf Römerzeit zurück und war schon damals ein wichtiger Handels- und Fischereihafen. Seit dem Mittelalter befindet sich die Stadt im Einflussgebiet der mächtigen und unmittelbar benachbarten Republik Venedig. Dominierte bis in die 1950er Jahre die Agrarindustrie das Wirtschaftsleben, entwickelte sich seitdem der Tourismus als wichtiger Einkommensfaktor.
Inhalt: Caorle ist seit den 1950er Jahren einer der beliebtesten Ferienorte für ÖsterreicherInnen. Dabei steht das Städtchen idealtypisch für eine ganze Reihe von Orten, die sich zwischen Caorle und Grado als Feriendomizile etablierten. Neben den beiden erwähnten Tourismuszentren stehen auch Bibione, Lignano und Jesolo für familiären sommerlichen Badeurlaub. Seit den 1950er Jahren entwickelten sich diese Städte und Dörfer zu Sehnsuchtsorte für viele ÖsterreicherInnen. Während das noble Grado schon in der Monarchie eine wichtige Rolle als Kur- und Erholungsort innehatte, wurde nun der Küstenstreifen von Jesolo bis Lignano zum beliebten Ferienziel. Maßgeblich spielte dabei der Ausbau der Straßeninfrastruktur (Autobahnen) und der enorme Anstieg des motorisierten Individualverkehrs eine tragende Rolle. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen des Wirtschaftswunders auch für viele proletarische und kleinbürgerliche Familien der Strandurlaub im sonnigen Italien leistbar. Verdrängt wurde der klassische Bildungsurlaub durch den Erlebnistourismus. Statt Ruinenbesichtigung stand nun das günstige „Dolce far niente“, Sandburgenbau und in der Sonne braten im Vordergrund. Am Höhepunkt kamen über 9 Millionen TouristInnen pro Jahr in diese Orte, im Zuge der Änderungen der Tourismusströme sind es nun „nur“ mehr 6 Millionen. Mit den 1960er gerieten die Orte oft in Verruf als typische „Hausmeisterstrände“, für Reisende mit Distinguierungswunsch wurden seitdem exotischere Urlaubsziele attraktiver. Gerade Lignano kämpft in den letzten Jahren auch gegen einen Ballermann-Tourismus, der vor allem durch vergnügungssüchtige junge KurzurlauberInnen aus Österreich und Süddeutschland hervorgerufen wird.
Tipps: Zum Lesen: Pier Paolo Pasolini: Die lange Straße aus Sand. Italien zwischen Armut und Dolce Vita. Hamburg 2023 Ernest Hemingway: Über den Fluss und in die Wälder. Hamburg 2010 Fernand Braudel: Die Welt des Mittelmeers. Hamburg 2006
Zum Schauen: Arte Dokumentation: Eine lange Straße aus Sand. Pier Pasolinis Reisen durch Italien. (2018) Heinz Erhardt: Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern. (1970)
Capitole
1. Intro (00:00:00)
2. Vorstellung Thema (00:00:25)
3. Kette an Orten (00:00:54)
4. Charakteristika (00:01:39)
5. Umbau zum Tourismus (00:02:55)
6. Geschichte des Tourismus (00:04:21)
7. Sehnsuchtsort Italien (00:08:30)
8. Nähe zu Österreich (00:10:21)
9. Orte (00:12:01)
10. Negative Entwicklungen (00:15:07)
11. Verabschiedung (00:16:56)
12. Tipps (00:17:15)
35 episoade
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Der Ort: Die Stadt Caorle ist einer wichtigsten Tourismuszentren der nördlichen Adria und weist eine über 2000 Jahre alte Geschichte auf. Die Siedlung geht bis auf Römerzeit zurück und war schon damals ein wichtiger Handels- und Fischereihafen. Seit dem Mittelalter befindet sich die Stadt im Einflussgebiet der mächtigen und unmittelbar benachbarten Republik Venedig. Dominierte bis in die 1950er Jahre die Agrarindustrie das Wirtschaftsleben, entwickelte sich seitdem der Tourismus als wichtiger Einkommensfaktor.
Inhalt: Caorle ist seit den 1950er Jahren einer der beliebtesten Ferienorte für ÖsterreicherInnen. Dabei steht das Städtchen idealtypisch für eine ganze Reihe von Orten, die sich zwischen Caorle und Grado als Feriendomizile etablierten. Neben den beiden erwähnten Tourismuszentren stehen auch Bibione, Lignano und Jesolo für familiären sommerlichen Badeurlaub. Seit den 1950er Jahren entwickelten sich diese Städte und Dörfer zu Sehnsuchtsorte für viele ÖsterreicherInnen. Während das noble Grado schon in der Monarchie eine wichtige Rolle als Kur- und Erholungsort innehatte, wurde nun der Küstenstreifen von Jesolo bis Lignano zum beliebten Ferienziel. Maßgeblich spielte dabei der Ausbau der Straßeninfrastruktur (Autobahnen) und der enorme Anstieg des motorisierten Individualverkehrs eine tragende Rolle. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen des Wirtschaftswunders auch für viele proletarische und kleinbürgerliche Familien der Strandurlaub im sonnigen Italien leistbar. Verdrängt wurde der klassische Bildungsurlaub durch den Erlebnistourismus. Statt Ruinenbesichtigung stand nun das günstige „Dolce far niente“, Sandburgenbau und in der Sonne braten im Vordergrund. Am Höhepunkt kamen über 9 Millionen TouristInnen pro Jahr in diese Orte, im Zuge der Änderungen der Tourismusströme sind es nun „nur“ mehr 6 Millionen. Mit den 1960er gerieten die Orte oft in Verruf als typische „Hausmeisterstrände“, für Reisende mit Distinguierungswunsch wurden seitdem exotischere Urlaubsziele attraktiver. Gerade Lignano kämpft in den letzten Jahren auch gegen einen Ballermann-Tourismus, der vor allem durch vergnügungssüchtige junge KurzurlauberInnen aus Österreich und Süddeutschland hervorgerufen wird.
Tipps: Zum Lesen: Pier Paolo Pasolini: Die lange Straße aus Sand. Italien zwischen Armut und Dolce Vita. Hamburg 2023 Ernest Hemingway: Über den Fluss und in die Wälder. Hamburg 2010 Fernand Braudel: Die Welt des Mittelmeers. Hamburg 2006
Zum Schauen: Arte Dokumentation: Eine lange Straße aus Sand. Pier Pasolinis Reisen durch Italien. (2018) Heinz Erhardt: Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern. (1970)
Capitole
1. Intro (00:00:00)
2. Vorstellung Thema (00:00:25)
3. Kette an Orten (00:00:54)
4. Charakteristika (00:01:39)
5. Umbau zum Tourismus (00:02:55)
6. Geschichte des Tourismus (00:04:21)
7. Sehnsuchtsort Italien (00:08:30)
8. Nähe zu Österreich (00:10:21)
9. Orte (00:12:01)
10. Negative Entwicklungen (00:15:07)
11. Verabschiedung (00:16:56)
12. Tipps (00:17:15)
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