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Eigenes Saatgut ernten

19:40
 
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Einfach Samen selbst ernten

Eigenes Saatgut ernten und lagern

Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de

Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de

Erntest du eigentlich eigene Samen?

  • Ja klar, das spart jede Menge Geld.
  • Ich kann meine Lieblingssorten behalten.
  • Meistens ernte ich so viel Saatgut, dass ich auch noch etwas an Freunde verschenken kann.

Welche Pflanzen eignen sich gut?

  • Eigenes Saatgut ernten funktioniert nur bei Pflanzen, die befruchtungsfähige Blüten bilden; über die freuen sich auch die Insekten.
  • Am besten geeignet sind samenfeste Sorten. Aus deren Samen entstehen Pflanzen, die der Elternpflanze sehr ähnlich sind.
  • Für gute Qualität Saatgut nur von den kräftigsten und gesündesten Pflanzen nehmen, so wie Gärtner es seit Jahrhunderten bei der Auslese-Züchtung machen.
  • Gut geeignet sind Selbstbestäuber. Sie bleiben sortenfest (Bohnen, Erbsen, Salat, Mangold,…)

Welche Pflanzen eignen sich nicht?

  • Gefüllte oder sterile Blüten können kein Saatgut bilden – aber das ist eher ein Fall für den Blumengarten.
  • Schwierig ist es bei Pflanzen, die vor der Blüte geerntet werden.
  • Bei z.B. Salat, Karotten, Kohlrabi, Radieschen, Zwiebeln muss man etwas Ernte opfern, z.T. lange warten und die Pflanzen blühen lassen, um an Samen zu kommen.
  • Eigenes Saatgut ernten ist nicht anzuraten bei Kürbis, Zucchini, Melone und Gurke.

Warum rätst du davon bei Kürbis, Zucchini und Co ab?

  • Da entstehen total schnell Mischlinge ungewisser Qualität, wenn die verschiedenen Gemüsearten nah beieinanderstehen.
  • Die Verkreuzungen können in der nächsten Generation Bitterstoffe bilden, die nicht nur furchtbar schmecken, sondern auch ungesund sind.

Warum ist es da so leicht, dass Mischlinge entstehen?

  • Das sind alles Gemüsearten, die Hilfe von außen (Insekten/Wind) brauchen, damit der Pollen auf die Narbe kommt.
  • Bei dieser Fremdbestäubung kann es leicht zu einer Mischung mit fremdem Erbgut kommen.
  • Das kann in der nächsten Generation die Eigenschaften verändern.
  • Saatgut gewinnen ist auch schwierig bei Hybrid-Sorten.

Was sind Hybrid-Sorten und was bedeutet das überhaupt?

  • Hybrid-Sorten entstehen durch die gezielte Kreuzung zweier Elternpflanzen aus Inzuchtlinien
  • mit dem Ziel, eine Pflanze mit den besten Eigenschaften beider Eltern zu erzeugen.
  • Die Kreuzung bringt oft Resistenzen gegen Krankheiten, hohe Ertrag und Gleichförmigkeit mit.

Hat das etwas mit Gentechnik zu tun?

  • Nein, das hat nichts mit Gentechnik zu tun, sondern ist normales Züchtergeschäft.
  • Die „F1“ (1. Filialgeneration) ist besonders kräftig und produktiv.
  • F1-Hybride können i.d.R. Samen bilden, aber sind nicht samenfest.
  • Das bedeutet: Samen von F1-Pflanzen wird die nächste Generation mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die gleichen Eigenschaften wie die F1 besitzen.

Wie erkenne ich, dass Saatgut reif ist?

  • Blüten sind verblüht.
  • Samenstände verfärben sich von grün nach braun oder gelb (Bsp. Bohnen)
  • Samen werden hart und fest (Bsp. Erbsen)
  • Bei manchen Pflanzen (Bsp. Radieschen) kann man die Samen in der Kapsel rasseln hören.
  • Bei anderen fallen aus den Samenständen (Bsp. Salat, Spinat, Zwiebel).
  • Fruchtgemüse (Bsp. Tomate) ist voll ausgereift und fühlt sich weich an.

Was muss ich beim Ernten beachten?

  • Samen erst ernten, wenn die sie vollständig ausgereift sind. Unreife Samen keimen nicht.
  • Am besten an einem trockenen, sonnigen Tag spät in der Saison ernten, weil Samen reifen lassen geht auf Kosten des Ertrags!

Wie kann ich verhindern, dass reifer Samen ungewollt aus dem Blütenstand fällt?

  • Rechtzeitig vor dem Ausfallen eine Papiertüte oder ein Tüllsäckchen über den Samenstand stülpen und zubinden
  • oder den ganzen Samenstände kurz vor der Reife komplett abschneiden und im Haus nachtrocknen lassen. Warm und trocken auf Zeitungspapier legen (beschriften!),
  • Samen, die nicht von allein ausfallen in eine Schüssel ausschütteln.

Und wie geht’s dann weiter?

  • Samen richtig gut trocknen vor dem Èinpacken (mindestens 1 Woche drinnen)
  • Durchsieben und Fremdkörper rauslesen, denn Schmutz und Feuchtigkeit können zu Schimmel führen.

Ist das bei allen Pflanzen so?

  • Natürlich macht das beliebteste Gemüse im Hobbygarten eine Ausnahme ;-)
  • Bei Tomaten hängen die Samen im Fruchtfleisch – und das muss weg

Wie gewinne ich Saatgut von meinen Tomaten?

  • 1-2 Tomaten (reicht locker) so lange an der Pflanze hängen lassen, bis sie überreif sind
  • Früchte mitten in der Saison liefern das beste Saatgut.
  • Tomaten am „Bauch“ durchschneiden
  • Samen rauskratzen
  • in einem Sieb abspülen
  • samt gelartiger Hülle auf Küchen- oder Filterpapier streichen
  • sehr gut trocknen lassen
  • in Stücke schneiden, verpacken

Tipp: Manche Hobbygärtner platzieren die Tomatenkerne einzeln mit Abstand auf Klopapier und lassen sie da trocknen. Das ist wie ein selbstgemachter Aussaatteppich.

Muss man das Fruchtfleisch nicht entfernen?

  • Da sprichst du die klassische Methode an. Die soll auch keimhemmende Stoffe abbauen.
  • Fruchtfleisch von überreifen Früchten rauskratzen
  • in ein Glas mit Wasser geben, mehrere Tage täglich spülen
  • so lange, bis das Fruchtfleisch weg ist
  • meistens sind das so um die drei Tage
  • Tomatensamen auf Küchenpapier streichen und trocknen lassen

Wie lagert man Saatgut am besten?

  • trocken, kühl und dunkel, z.B. in Umschlägen aus Papier
  • Früher hat man gerne Filmdosen genommen, aber die gibt’s ja nicht mehr
  • luftdichte Gefäße insgesamt eher schwierig: Restfeuchte kann zu Schimmel führen
  • Silica Gel Kissen bei einem Einkauf entdeckt? Dazulegen!
  • Damit man den Überblick nicht verliert: mit einem wasserfesten Stift beschriften (Sorte + Erntejahr)
  • Keimfähigkeit nimmt mit der Zeit ab
  • Zwiebeln nur 1 Jahr; Karotten 2 Jahre; Kohlgemüse, Erbsen und Bohnen bis zu 4 Jahre; Tomaten mindestens 5 Jahre

Geht das auch mit Blumensamen?

  • Ja, das ist bei Schmuckkörbchen, Kapuzinerkresse, Wicken, Tagetes, … wirklich leicht.

3 Tipps:

  • samenfeste Sorten anpflanzen
  • nur reife Samen ernten
  • kühl, trocken und dunkel aufbewahren
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Einfach natürlich Gärtnern

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Erntest du eigentlich eigene Samen?

  • Ja klar, das spart jede Menge Geld.
  • Ich kann meine Lieblingssorten behalten.
  • Meistens ernte ich so viel Saatgut, dass ich auch noch etwas an Freunde verschenken kann.

Welche Pflanzen eignen sich gut?

  • Eigenes Saatgut ernten funktioniert nur bei Pflanzen, die befruchtungsfähige Blüten bilden; über die freuen sich auch die Insekten.
  • Am besten geeignet sind samenfeste Sorten. Aus deren Samen entstehen Pflanzen, die der Elternpflanze sehr ähnlich sind.
  • Für gute Qualität Saatgut nur von den kräftigsten und gesündesten Pflanzen nehmen, so wie Gärtner es seit Jahrhunderten bei der Auslese-Züchtung machen.
  • Gut geeignet sind Selbstbestäuber. Sie bleiben sortenfest (Bohnen, Erbsen, Salat, Mangold,…)

Welche Pflanzen eignen sich nicht?

  • Gefüllte oder sterile Blüten können kein Saatgut bilden – aber das ist eher ein Fall für den Blumengarten.
  • Schwierig ist es bei Pflanzen, die vor der Blüte geerntet werden.
  • Bei z.B. Salat, Karotten, Kohlrabi, Radieschen, Zwiebeln muss man etwas Ernte opfern, z.T. lange warten und die Pflanzen blühen lassen, um an Samen zu kommen.
  • Eigenes Saatgut ernten ist nicht anzuraten bei Kürbis, Zucchini, Melone und Gurke.

Warum rätst du davon bei Kürbis, Zucchini und Co ab?

  • Da entstehen total schnell Mischlinge ungewisser Qualität, wenn die verschiedenen Gemüsearten nah beieinanderstehen.
  • Die Verkreuzungen können in der nächsten Generation Bitterstoffe bilden, die nicht nur furchtbar schmecken, sondern auch ungesund sind.

Warum ist es da so leicht, dass Mischlinge entstehen?

  • Das sind alles Gemüsearten, die Hilfe von außen (Insekten/Wind) brauchen, damit der Pollen auf die Narbe kommt.
  • Bei dieser Fremdbestäubung kann es leicht zu einer Mischung mit fremdem Erbgut kommen.
  • Das kann in der nächsten Generation die Eigenschaften verändern.
  • Saatgut gewinnen ist auch schwierig bei Hybrid-Sorten.

Was sind Hybrid-Sorten und was bedeutet das überhaupt?

  • Hybrid-Sorten entstehen durch die gezielte Kreuzung zweier Elternpflanzen aus Inzuchtlinien
  • mit dem Ziel, eine Pflanze mit den besten Eigenschaften beider Eltern zu erzeugen.
  • Die Kreuzung bringt oft Resistenzen gegen Krankheiten, hohe Ertrag und Gleichförmigkeit mit.

Hat das etwas mit Gentechnik zu tun?

  • Nein, das hat nichts mit Gentechnik zu tun, sondern ist normales Züchtergeschäft.
  • Die „F1“ (1. Filialgeneration) ist besonders kräftig und produktiv.
  • F1-Hybride können i.d.R. Samen bilden, aber sind nicht samenfest.
  • Das bedeutet: Samen von F1-Pflanzen wird die nächste Generation mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die gleichen Eigenschaften wie die F1 besitzen.

Wie erkenne ich, dass Saatgut reif ist?

  • Blüten sind verblüht.
  • Samenstände verfärben sich von grün nach braun oder gelb (Bsp. Bohnen)
  • Samen werden hart und fest (Bsp. Erbsen)
  • Bei manchen Pflanzen (Bsp. Radieschen) kann man die Samen in der Kapsel rasseln hören.
  • Bei anderen fallen aus den Samenständen (Bsp. Salat, Spinat, Zwiebel).
  • Fruchtgemüse (Bsp. Tomate) ist voll ausgereift und fühlt sich weich an.

Was muss ich beim Ernten beachten?

  • Samen erst ernten, wenn die sie vollständig ausgereift sind. Unreife Samen keimen nicht.
  • Am besten an einem trockenen, sonnigen Tag spät in der Saison ernten, weil Samen reifen lassen geht auf Kosten des Ertrags!

Wie kann ich verhindern, dass reifer Samen ungewollt aus dem Blütenstand fällt?

  • Rechtzeitig vor dem Ausfallen eine Papiertüte oder ein Tüllsäckchen über den Samenstand stülpen und zubinden
  • oder den ganzen Samenstände kurz vor der Reife komplett abschneiden und im Haus nachtrocknen lassen. Warm und trocken auf Zeitungspapier legen (beschriften!),
  • Samen, die nicht von allein ausfallen in eine Schüssel ausschütteln.

Und wie geht’s dann weiter?

  • Samen richtig gut trocknen vor dem Èinpacken (mindestens 1 Woche drinnen)
  • Durchsieben und Fremdkörper rauslesen, denn Schmutz und Feuchtigkeit können zu Schimmel führen.

Ist das bei allen Pflanzen so?

  • Natürlich macht das beliebteste Gemüse im Hobbygarten eine Ausnahme ;-)
  • Bei Tomaten hängen die Samen im Fruchtfleisch – und das muss weg

Wie gewinne ich Saatgut von meinen Tomaten?

  • 1-2 Tomaten (reicht locker) so lange an der Pflanze hängen lassen, bis sie überreif sind
  • Früchte mitten in der Saison liefern das beste Saatgut.
  • Tomaten am „Bauch“ durchschneiden
  • Samen rauskratzen
  • in einem Sieb abspülen
  • samt gelartiger Hülle auf Küchen- oder Filterpapier streichen
  • sehr gut trocknen lassen
  • in Stücke schneiden, verpacken

Tipp: Manche Hobbygärtner platzieren die Tomatenkerne einzeln mit Abstand auf Klopapier und lassen sie da trocknen. Das ist wie ein selbstgemachter Aussaatteppich.

Muss man das Fruchtfleisch nicht entfernen?

  • Da sprichst du die klassische Methode an. Die soll auch keimhemmende Stoffe abbauen.
  • Fruchtfleisch von überreifen Früchten rauskratzen
  • in ein Glas mit Wasser geben, mehrere Tage täglich spülen
  • so lange, bis das Fruchtfleisch weg ist
  • meistens sind das so um die drei Tage
  • Tomatensamen auf Küchenpapier streichen und trocknen lassen

Wie lagert man Saatgut am besten?

  • trocken, kühl und dunkel, z.B. in Umschlägen aus Papier
  • Früher hat man gerne Filmdosen genommen, aber die gibt’s ja nicht mehr
  • luftdichte Gefäße insgesamt eher schwierig: Restfeuchte kann zu Schimmel führen
  • Silica Gel Kissen bei einem Einkauf entdeckt? Dazulegen!
  • Damit man den Überblick nicht verliert: mit einem wasserfesten Stift beschriften (Sorte + Erntejahr)
  • Keimfähigkeit nimmt mit der Zeit ab
  • Zwiebeln nur 1 Jahr; Karotten 2 Jahre; Kohlgemüse, Erbsen und Bohnen bis zu 4 Jahre; Tomaten mindestens 5 Jahre

Geht das auch mit Blumensamen?

  • Ja, das ist bei Schmuckkörbchen, Kapuzinerkresse, Wicken, Tagetes, … wirklich leicht.

3 Tipps:

  • samenfeste Sorten anpflanzen
  • nur reife Samen ernten
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