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Demenzkranke zu pflegen ist weit mehr als eine einmalige Grenzerfahrung

20:18
 
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Warum wir uns von Anfang an Hilfe holen sollten, wenn wir einen Menschen mit Demenz betreuen, und was uns hilft, unsere Bedürfnisse zu erkennen

In dieser Podcastfolge sprechen wir um das Thema Pflege von Angehörigen mit Demenz und damit auch um den Umgang mit unseren inneren Grenzen. Dazu haben wir uns einen besonderen Gast eingeladen: Désirée von Bohlen Halbach, die "Desideria", eine Coaching- und Beratungsorganisation für Angehörige von Demenzkranken gegründet hat. Sie erzählt uns von ihren Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen, die Demenzkranke begleiten und pflegen. Gemeinsam besprechen wir, wann Pflegende Grenzen ziehen sollten und an ihre Grenzen stoßen, warum es wichtig ist, sich von Anfang an bei der Pflege helfen zu lassen und wie wir uns gegenüber Menschen mit Demenzerkrankungen öffnen und ihnen so ganz neu begegnen können.

Désirée erzählt uns, was sie dazu veranlasst hat, sich in der Angehörigencberatung von Demenzkranken zu engagieren und warum sie Desideria gegründet hat.

Aus ihrer persönlichen Erfahrung als Betroffene wie Beraterin kam sie dabei immer wieder an den Punkt zu erkennen, dass Angehörige oft nicht spüren, wann sie beim Pflegen über ihre Grenze gehen. Wie kann ich mir Hilfe holen, zum einen von professioneller Stelle, zum anderen vom eigenen Netzwerk? Und zwar von Anfang an, von der Diagnose an.

In dem Zusammenhang hat Désirée in ihrer Beratungsarbeit auch immer wieder festgestellt, dass der Begriff Pflege nicht ganz auf jemanden passt, der eine an Demenz erkrankte Person betreut. Denn dabei geht es weniger um körperliche Pflege und mehr darum sich um jemanden zu sorgen bzw. sich um ihn zu kümmern. Das in den Köpfen vieler zu verändern und eine neue Sicht auf Pflegesituation von Angehörigen von Demenzkranken zu entwickeln, sieht sie auch als eine gesellschaftliche Aufgabe für ihre Arbeit bei Desideria.

Désirée von Bohlen ist es ein Anliegen, Menschen mit ihrer Arbeit die Angst und Unsicherheit vor dem Umgang Demenzkranken zu nehmen. Denn oftmals reagieren die Betroffenen am besten, wenn wir ihnen ganz normal begegnen und ihnen das Gefühl geben, dass sie in Ordnung sind, wie sie sind.

Natürlich gibt es dabei ein paar Besonderheiten, die wir beachten sollten. Etwa, dass wir nicht mit Demenzkranken nicht diskutieren können, weil sie in ihrer eigenen Realität leben, in der Argumente anderer nicht zählen. Ein guter Weg für den Umgang ist deshalb, das momentane Gefühl der dementen Person aufzunehmen und es zu formulieren oder im Zweifel nachzufragen. Es geht also darum, die Person zu verstehen anstatt ihr etwas vorzuschreiben.

**Was genau macht die Angehörigenberatung Desideria? **Es gibt eine ganze Reihe an Beratungsorganisationen wie Desideria, die eine Vielzahl an Kontaktmöglichkeiten und Angeboten für Angehörige bereithalten. So können Angehörige Desideria persönlich kontaktieren, entweder über die Website desideria.org oder über Online-Demenzsprechstunde. Sie können einen monatlichen Podcast "Leben. Lieben. Pflegen." hören von zwei Frauen, die selbst demenzkranke Angehörige gepflegt haben, die sogenannten Mutmach-Geschichten von Angehörigen lesen, die ohne Scham von ihren Erfahrungen mit Demenzerkrankten sprechen, oder am Fotowettbewerb "Demenz neu sehen" teilnehmen uvm.

Wenn du in der Situation bist, einen demenzkranken Menschen zu begleiten, oder wenn du jemanden kennst, der das tut, dann fühle dich inspiriert und angesprochen, dir selbst und anderen Hilfe zu suchen in deinem persönlichen Netzwerk, bei Therapeutinnen und Therapeuten, oder dich an eine Organisation wie Desideria zu wenden.

Wir bedanken uns bei Désirée von Bohlen und Halbach für ihre wertvollen Einblicke in ihre Demenzcoaching-Arbeit und ihre wertvollen Anregungen und wir wünschen dir viel Mut und Kraft bei der Pflege von demenzkranken Angehörigen.

Deine Claudia und Maja


Die Tipps und Übungen aus dieser Folge findest du übrigens zum Nachlesen auf unserer Seite [hier].


Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du nahestehende Menschen in schwierigen Zeiten beistehen kannst, etwa während einer Trennung oder einer Krankheit, empfehle ich dir meinen Ratgeber "Durch die Krise begleiten", den ich zusammen mit der Psychiaterin Andrea Sterr geschrieben haben. Darin geben wir dir – erstmals unabhängig von der Krise der Betroffenen – einen praktischen Leitfaden an die Hand, mit wertvollem Basiswissen sowie zahlreichen Übungen und konkrete Hilfestellungen.

Du findest unseren Ratgeber "Durch die Krise begleiten" im Buchhandel oder im PAL Onlineshop.


Hast du Lust auf mehr Inspirationen? Dann empfehlen wir dir unsere App Lebensfreude. Sie begleitet dich Tag für Tag auf deinem Weg zu innerer Stärke und Zufriedenheit, gibt dir positive Audio-Impulse mit Tipps und Übungen, Trainings und Videos von erfahrenen Psycholog:innen und Coaches, dazu atmosphärische Musik. Sie bereichern deinen Alltag und helfen dir, dein Leben nachhaltig zu verbessern.

Mehr Infos sowie die Links zu den App-Stores findest du hier. +++

Unser Podcast "Wecke deine Lebensfreude" erscheint jeden zweiten Sonntag in meinem Podcast-Kanal und im kostenlosen Online-Newsletter des PAL Verlags Vitamine für die Seele. Mehr Infos dazu findest du hier.

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Désirée von Bohlen ist es ein Anliegen, Menschen mit ihrer Arbeit die Angst und Unsicherheit vor dem Umgang Demenzkranken zu nehmen. Denn oftmals reagieren die Betroffenen am besten, wenn wir ihnen ganz normal begegnen und ihnen das Gefühl geben, dass sie in Ordnung sind, wie sie sind.

Natürlich gibt es dabei ein paar Besonderheiten, die wir beachten sollten. Etwa, dass wir nicht mit Demenzkranken nicht diskutieren können, weil sie in ihrer eigenen Realität leben, in der Argumente anderer nicht zählen. Ein guter Weg für den Umgang ist deshalb, das momentane Gefühl der dementen Person aufzunehmen und es zu formulieren oder im Zweifel nachzufragen. Es geht also darum, die Person zu verstehen anstatt ihr etwas vorzuschreiben.

**Was genau macht die Angehörigenberatung Desideria? **Es gibt eine ganze Reihe an Beratungsorganisationen wie Desideria, die eine Vielzahl an Kontaktmöglichkeiten und Angeboten für Angehörige bereithalten. So können Angehörige Desideria persönlich kontaktieren, entweder über die Website desideria.org oder über Online-Demenzsprechstunde. Sie können einen monatlichen Podcast "Leben. Lieben. Pflegen." hören von zwei Frauen, die selbst demenzkranke Angehörige gepflegt haben, die sogenannten Mutmach-Geschichten von Angehörigen lesen, die ohne Scham von ihren Erfahrungen mit Demenzerkrankten sprechen, oder am Fotowettbewerb "Demenz neu sehen" teilnehmen uvm.

Wenn du in der Situation bist, einen demenzkranken Menschen zu begleiten, oder wenn du jemanden kennst, der das tut, dann fühle dich inspiriert und angesprochen, dir selbst und anderen Hilfe zu suchen in deinem persönlichen Netzwerk, bei Therapeutinnen und Therapeuten, oder dich an eine Organisation wie Desideria zu wenden.

Wir bedanken uns bei Désirée von Bohlen und Halbach für ihre wertvollen Einblicke in ihre Demenzcoaching-Arbeit und ihre wertvollen Anregungen und wir wünschen dir viel Mut und Kraft bei der Pflege von demenzkranken Angehörigen.

Deine Claudia und Maja


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